Was Trauer ist, müssen wir irgendwann alle erfahren. Der Tod einer nahestehenden Person bedeutet einen tiefen Lebenseinschnitt für die Hinterbliebenen.

Darauf reagieren wir Menschen sehr verschieden. Obwohl jeder seine Trauer ganz individuell erlebt, ähneln sich die Reaktionen auf den Verlust bei den meisten Menschen eines Kulturkreises – auch hinsichtlich des Verlaufs und der Dauer. Nach einer gewissen Zeit fällt es einem wieder leichter, sich den Aufgaben des Alltags zu widmen. Trauer ist somit ein zwar schmerzlicher, aber auch natürlicher Prozess, der meistens keiner professionellen Hilfe bedarf. Von einer Anhaltenden Trauerstörung (Prolonged Grief Disorder) spricht man, wenn die Trauer länger und intensiver ist als bei den meisten anderen Menschen.

 

Sie berichten u.a. von:

  • Einer intensiven Sehnsucht nach der verstorbenen Person
  • Einsamkeit seit dem Todesfall
  • Schwierigkeiten den Tod zu akzeptieren
  • Gedanken, die ständig um die verstorbene Person kreisen
  • Schuldgefühlen oder Selbstvorwürfen
  • Der Vermeidung aller Erinnerungen, aller Gedanken und aller Gefühle an die verstorbene Person und deren Tod

Kernsymptome der Anhaltenden Trauerstörung sind eine intensive Sehnsucht nach bzw. Beschäftigung mit der verstorbenen Person, begleitet von starken Gefühlen wie Schmerz, Wehmut, Trauer oder auch Schuldgefühlen. Betroffenen fällt es zudem oft schwer, den Tod der geliebten Person zu akzeptieren.

Für die Betroffenen gibt es auch mehrere Monate nach dem Verlust noch immer keine spürbare Besserung und es bleibt schwer, den Alltag fortzuführen, sodass es einer professionellen Hilfe bedarf. Eine Therapie kann dazu beitragen, mit den Folgen des Verlusts besser umzugehen.